Entscheid der Behörden: Machtwort statt Argumente (November 2011)

Zur Erinnerung: Im August 2011 hat die Arbeitsgruppe an die zuständigen Behörden (armasuisse und die drei Flugplatzgemeinden) ihr drittes Gesuch um Abschaffung des ACS-Autoslaloms gestellt. Die Behörden hatten unsere beiden ersten Gesuche ignoriert oder ohne verbindlichen Bescheid beantwortet. Um eine korrekte Behandlung unseres dritten Gesuchs zu erreichen, haben wir in wenigen Monaten 857 Protest-Unterschriften gegen den Autoslalom gesammelt. In dieser Situation mussten sich die zuständigen Stellen zu einer Beantwortung entschliessen: Sie haben das Gesuch abgelehnt.

Unser Gesuch und die Antwortschreiben der Behörden sind <link internal-link>hier zu finden. In beiden Antwortschreiben fallen vier Punkte auf:

1) Auf unsere Argumente (Klima- und Umweltschutz) gehen die Behörden mit keinem Wort ein. Wie könnten sie auch! In Zeiten des wachsenden Klimanotstands gibt es ja kein schlüssiges Argument zugunsten einer motorsportlichen Veranstaltung.

2) Die Behörden unterstreichen die Feststellung, die Veranstaltung werde «mittlerweile» korrekt organisiert und durchgeführt. Dass dies nicht immer der Fall war, bestätigt das Wort «mittlerweile». Aber unserer Arbeitsgruppe geht es um Klima- und Umweltschutz, nicht um Einzelheiten in der Durchführung des Events. Die Feststellung ist überflüssig und lässt auf einen Argumentationsnotstand in der Sache schliessen.

3) Die Behörden stellen fest, es seien in letzter Zeit keine Klagen gegen den ACS-Autoslalom eingegangen. Die <link file:149 download>857 Protestunterschriften gelten zwar nicht als Klage im juristischen Sinne. Dennoch hätten wir uns in der Antwort der Behörden etwas mehr Respekt für die Protestierenden gewünscht. Wer wollte sich im Übrigen noch mit einer Reklamation abmühen, wenn die Erfahrung zeigt, dass damit doch nichts zu erreichen ist!

4) Die Schreiben der Gemeinden und von armasuisse an uns enthalten ausführliche Erklärungen zum ganzen Entscheidungs- und Bewilligungsverfahren. Im Wesentlichen könnten diese Erläuterungen von unserer Website abgeschrieben worden sein (<link internal-link>Seite «Wer entscheidet was?»). Seit 2005 stehen da die entsprechenden Angaben zur Verfügung. Die transparente Information über das Geschehen auf dem Flugplatz Interlaken ist eine kostenlose Dienstleistung, die wir seit sechs Jahren erbringen, weil die Behörden und die Veranstalter sich um diese Aufgabe drücken.

Wir wissen jetzt, dass die Behörden im Zusammenhang mit motorendominierten Veranstaltungen auf dem Flugplatz Interlaken zu keinerlei klimapolitischen Zugeständnissen bereit sind. Ein Machtwort genügt ihnen. Wer Macht hat, kann sich die Argumente ersparen. Argumente hat dafür unsere Gruppe. Und die wird sie in der Auseinandersetzung um das Eventgeschehen auf dem Flugplatz Interlaken auch weiterhin vertreten. Sie weiss dabei fast tausend Personen auf ihrer Seite.

                                    Interlaken, November 2011
                                    Arbeitsgruppe Flugplatzinfos

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